Veranstaltungstipp Wohnungsfrage

Die Wohnungsfrage im Kapitalismus

Dienstag, 10. Dezember 2019, 19 Uhr ·
Universität Hamburg, WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Hörsaal B1

Es herrscht akute Wohnungsnot. Wie immer mangelt es nicht an guten Vorschlägen, wie diesem Problem zu begegnen wäre: Aktivisten wettern gegen Auswüchse der Spekulation und Preistreibe­rei, die man politisch allemal verbieten oder bremsen könnte; progressive Parteien fordern einen Mietendeckel und sogar Enteignungen. Dann wären die Mieten vielleicht wieder bezahlbar. Eigen­tümergesellschaften und ihre freidemokratischen Interessenvertreter können vor so etwas nur war­nen: Wenn man den Eigentümern Vorschriften macht und Fesseln beim Mietpreis anlegt, dann loh­nen sich Investitionen in neue Wohnungen nicht mehr und unterbleiben deswegen; dann ist der Wohnraum knapp und dann – da kennen sie sich aus – steigen die Mieten doch nur noch weiter. Das Gegenteil – Abräumen der Schranken für ihr Geschäft – würde helfen, dann klappt’s vielleicht auch wieder mit dem Wohnen.

Man kann gar nicht sagen, in diesem Disput hätte eine Seite recht und die andere nicht. Recht ha­ben sie beide in dem Sinne, dass genau so die politische Betreuung der Wohnungsfrage im Kapita­lismus geht: Ermächtigung und Beschränkung als Hebel der Politik. Unrecht haben sie insofern, als das ausgerufene Problem weder so noch anders garantiert nicht ‚gelöst‘ wird. Denn wo Grund und Boden durch die Macht des Staates zu privatem Eigentum gemacht sind und als stattliche Ein­kommensquelle lizenziert werden, sind die Ansprüche des Grundeigentums so unhintergehbar wie unvereinbar mit den Wohnansprüchen eines in der Erwerbsarbeit eingehausten Volkes und den Er­trägen aus dieser seiner Einkommensquelle.

Die ‚Wohnungsfrage‘ ist deswegen so alt wie der Kapitalismus selbst und ist als solche überhaupt nicht ‚zu lösen‘.

Warum das so ist, soll auf der Diskussionsveranstaltung erklärt und mit euch diskutiert werden!

 

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