GegenStandpunkt 4-19 ist erschienen

Gegenstandpunkt 4-19

Eines kann man den politisch Verantwortlichen für den Gang der Verhältnisse im Land nicht vorwerfen: Dass sie es an Respekt und Ehrerbietung für ihre Bürger fehlen ließen.

Respekt gilt denen vor allem als Volk: Dem schwören seine Herren seit Erfindung der Demokratie zu dienen, wenn sie über es herrschen. Dass sie diesen Schwur systematisch brechen – das ist der feste Standpunkt von neueren Parteien, die sich das Etikett ‚Populisten‘ und alle damit verbundenen üblen Nachreden liebend gerne nachsagen lassen. Ihr Selbstauftrag lautet, dem Volk wieder den Respekt zu verschaffen, den es verdient. Der besteht darum vor allem in der Verachtung aller, die nicht zu dem Volk gehören, das sie definieren. Um die Macht, die es dafür braucht, konkurrieren die neuen mit den ‚Altparteien‘ – in hergebracht demokratischer Weise: Sie schüren die Unzufriedenheit im Volk, um sie auszunutzen, reden ihm nach dem Munde, versprechen die Heilung aller Übel, hetzen es nationalistisch auf, betreiben einen autoritären Personenkult und prahlen mit ihrem äußerst bedingten Respekt vor dem Rechtsstaat.

Alle Details zum Inhalt auf GegenStandpunkt.com

Der GegenStandpunkt 4-19 kann im Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellt werden:
ISSN 0941-5831, € 15.

In Hamburg ist der Gegenstandpunkt u.a. in folgenden Buchläden erhältlich:

· Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55
· Buchhandlung Kurt Heymann, Eppendorfer Baum 27
· Buchhandlung Axel Lüders, Heußweg 33
· cohen + dobernigg Buchhandel, Sternstr. 4
· Jokers Buchhandlung, Bahrenfelder Str. 119 und Grindelallee 42
· Buchhandlungen im Hauptbahnhof / Bahnhof Altona, Dammtorbahnhof und Airport Hamburg.

Direktbestellung bei:
GegenStandpunkt Verlagsgesellschaft, Kirchenstraße 88, 81675 München

www.gegenstandpunkt.com

Anlässlich des „Global Day of Climate Action“

Unzufrieden mit der Klimapolitik?

„Die Bundesregierung hat dem 1,5°-Ziel eine Absage erteilt. Das akzeptieren wir nicht!“  („Day of Global Climate Action #NeustartKlima – lautstark, wütend, unbequem“)

Dann akzeptiert es nicht! Und stellt euch darauf ein, dass dann noch ein bisschen was anderes fällig ist, wenn ihr an dieser Verweigerung wirklich festhalten wollt.

1.
Ihr solltet euch darauf gefasst machen, dass es mit dem „Verständnis“ für eure „berechtigten Sorgen“ und für euer „verantwortungsvolles Engagement“ für so hohe Werte wie „die Menschheitszukunft“ in dem Maße vorbei ist, wie ihr auf eurer Opposition besteht. Von diesem verständnisvollen Schulterklopfen werdet ihr inzwischen sowieso gemerkt haben, wie geheuchelt es ist. Dann steht ihr vor der Alternative: Entweder doch weiter mit den hohen Titeln wie „Menschheit“, „Zukunft“, „unser Planet“ für euer Anliegen zu werben bei der Politik, die euch vorführt, wie leicht es für sie ist, diesen Schlagworten zuzustimmen und ihnen im selben Augenblick einen ganz anderen Inhalt zu geben als ihr. Oder diesen verlogenen Konsens der Ideale zu kündigen, ihn wenigstens mal daraufhin zu überprüfen, ob der überhaupt zu etwas anderem taugt, als eine völlig leere Einigkeit zu erfinden, in der alles ausgelöscht ist, was es an gegensätzlichen Interessen, an gegensätzlichen Stellungen im Verhältnis von Macht und Ohnmacht gibt – Interessen und Gegensätzen, die ja praktisch auch dann weiter gelten, wenn man vor lauter Schulterschluss so tut, als ob sie unwichtig wären. Weiterlesen

Veranstaltungstipp Wohnungsfrage

Die Wohnungsfrage im Kapitalismus

Dienstag, 10. Dezember 2019, 19 Uhr ·
Universität Hamburg, WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Hörsaal B1

Es herrscht akute Wohnungsnot. Wie immer mangelt es nicht an guten Vorschlägen, wie diesem Problem zu begegnen wäre: Aktivisten wettern gegen Auswüchse der Spekulation und Preistreibe­rei, die man politisch allemal verbieten oder bremsen könnte; progressive Parteien fordern einen Mietendeckel und sogar Enteignungen. Dann wären die Mieten vielleicht wieder bezahlbar. Eigen­tümergesellschaften und ihre freidemokratischen Interessenvertreter können vor so etwas nur war­nen: Wenn man den Eigentümern Vorschriften macht und Fesseln beim Mietpreis anlegt, dann loh­nen sich Investitionen in neue Wohnungen nicht mehr und unterbleiben deswegen; dann ist der Wohnraum knapp und dann – da kennen sie sich aus – steigen die Mieten doch nur noch weiter. Das Gegenteil – Abräumen der Schranken für ihr Geschäft – würde helfen, dann klappt’s vielleicht auch wieder mit dem Wohnen.

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