Kategorie: Vorträge & Diskussionen
Veranstaltungstipp „Nach dem Abzug aus Afghanistan“
Nach dem Abzug aus Afghanistan:
„Westliche Zivilisation“ weg? Von wegen!
Online-Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 8. Februar 2022, 19.30 h
Einlass ab 19.00 Uhr. Zugang über:
https://meet.gegenargumente-hamburg.de/diskussion2538
Ein paar Tage lang waren Trauer und Empörung angesagt. Über das Ende des „Afghanistan-Einsatzes“, in dem die deutsche Öffentlichkeit eine „schmachvolle Niederlage“ erkannte. Die wurde daran festgemacht, dass mit dem Abzug der Truppen die den Afghanen geschenkte „westliche Zivilisation“ mit ihren leuchtenden Werten und Rechten das Land wieder verlässt und die Afghanen zurück ins Dunkel der Taliban-Herrschaft gestoßen sind.
Wirklich? Sicher ist es so, dass die neuen, alten Machthaber von den Frauenrechten bis zum munteren Polit-Talk alles wieder abräumen, was zum Inbegriff der guten Mission der deutschen Kriegspräsenz erhoben wurde – aber stimmt es eigentlich, dass damit so gar nichts mehr übrig ist von der „westlichen Zivilisation“ in Afghanistan? Hiesige Fans „unserer Lebensart“ würden mit Blick auf Afghanistan sicher sagen – ja!
Das zweifeln wir an: Welche elementaren Errungenschaften „westlicher Zivilisation“ das Leben der Afghanen auch nach dem Abzug beherrschen, soll Thema auf der Diskussionsveranstaltung sein.
Ankündigungsflugblatt hier
Plakat hier
Technischer Hinweis: In der jüngsten Vergangenheit kam es zu technischen Problemen bei der Verbindung mit einigen Browsern. Stabil scheint zur Zeit nur Firefox zu funktionieren. Für eine reibungslose Verbindung empfehlen wir die Installation der Jitsi-Software (für Windows und Mac. Weitere Informationen hier). Auch die Teilnahme per Smartphone-App funktioniert erfahrungsgemäß problemlos (Anleitung hier).
Veranstaltungstipp: Deutschland schämt sich
Politische Moral in Aktion:
Deutschland schämt sich für die Massaker an den Herero und Nama
Online-Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 30. November 2021, 19.30 h
Einlass ab 19.00 Uhr. Zugang über:
https://meet.gegenargumente-hamburg.de/diskussion7429
Nach jahrelangen Verhandlungen mit Namibia vermeldet der deutsche Außenminister „froh und dankbar“, dass er „die Ereignisse der deutschen Kolonialzeit im heutigen Namibia und insbesondere die Gräueltaten in der Zeit von 1904 bis 1908 […] als das bezeichnen [kann], was sie aus heutiger Perspektive waren: ein Völkermord.“ (Pressemitteilung Auswärtiges Amt v. 28.5.21)
– In Nachfolge des deutschen Kaiserreichs übernimmt der deutsche Außenminister „Verantwortung“, gesteht im Namen aller Deutschen Schuld für den „Völkermord“ ein, und demonstriert Reue: Ein Zeugnis für die hohe Moral, von der die deutsche Staatsmacht regiert wird – oder ein Hinweis darauf, was die moderne Herrschaft mit ihrem kolonialen Vorgänger über 100 Jahre bis heute verbindet?
– Die Leidtragenden der imperialistischen Ausrottungsfeldzüge würdigt Maas als Opfer, denen mit dem „Völkermord“ Gewalt an ihrer Volks-Natur angetan wurde: Ein Zeugnis für den mitfühlenden Anstand deutscher Machthaber – oder Ausdruck des politischen Zynismus, den Ermordeten postum Staatsehren für ihre deklarierte völkische Identität zu erweisen, die der Kolonialherrschaft der Grund war, sie als fremde von deutschen Untertanen auszusortieren und bis zur Vernichtung zu bekriegen?
– Dem namibischen Staat spendiert Deutschland nach zähen Verhandlungen 1,1 Mrd. € als „Wiedergutmachung“, einschließlich der Klarstellung, „völkerrechtlich“ zu nichts verpflichtet zu sein: Ein Zeugnis des freigiebigen Gewissens deutscher Staatsmacht – oder der Verweis auf die Rolle der Opfer als Statisten in der zwischenstaatlichen Auseinandersetzung um die Frage, wie viel sich Deutschland die Selbstdarstellung als einen von hoher Moral beseelten Staat kosten lassen will?
Was die „Aufarbeitung der Vergangenheit“ am Fall des „Völkermords“ an Herero und Nama bezweckt und leistet, dem soll auf der Diskussionsveranstaltung nachgegangen werden.
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