Kategorie: Allgemein

Veranstaltungstipp: Imperialistische Konkurrenz um den Impfstoff

Online-Diskussionsveranstaltung

Dienstag, 26. Januar 2021, 19.30 Uhr

Einlass ab 19.00 Uhr.

Wenn kapitalistische Staaten eine Pandemie bekämpfen

Imperialistische Konkurrenz um den Impfstoff

„Impfstoffnationalismus“?
Keine Spur. Deutschland doch nicht! „Wir gehen den europäischen Weg“ bekräftigt der Gesundheitsminister in seiner Regierungserklärung vom 13.1.21, und fügt hinzu: Denn so ist „unserem nationalen Interesse“ am besten gedient. Das heißt im Klartext:
– Zu einem „Alleingang“ hätte unsere Finanzierungsmacht der hochtechnisierten Pharmafirmen auf unserem Standort allemal gereicht. Aber was nützt es, wenn wir den Impfstoff zur ungeteilten Verfügung hätten, während die anderen Partner auf das „knappe Gut“ noch warten müssen! Ein halbeuropäischer Lockdown würde den Nutzeffekt unseres immunisierten Volks nur durchkreuzen. Damit wir wieder die satten Wachstumszahlen unserer Wirtschaftskraft erreichen, müssen unsere Partner im Binnenmarkt schon ungestört und funktionstüchtig verfügbar sein; geschlossene Grenzen für Kapital, Waren und Fremdarbeiter wären da nur hemmend. Grund genug für uns, den „kleineren Mitgliedsstaaten“ den Zugang zum Impfstoff zu ermöglichen.
– In politischer Hinsicht schlagen wir mit der Impfhilfe an die „süd- und osteuropäischen Partner“ sogar zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen vermeiden wir so, dass deren antieuropäische Tendenzen in einer so existenziellen Frage wie einem gesundem Volk, das für die Herrschaft brauchbar ist, nicht noch verschärft werden; wir sie umgekehrt bei Gelegenheit darauf verpflichten können, dass sie uns etwas schuldig sind. Zum anderen hindern wir China und Russland daran, an den Rändern in Europa einzubrechen und die Impfnot unserer „engsten Partner“ ausnutzen, um ihre Ausrichtung auf Berlin aufzuweichen.

 

„Impfstoffnationalismus“? Nein – der elegante Imperialismus einer europäischen Führungsmacht.

Über die Impfstoffkonkurrenz der Staaten würden wir gerne mit Euch am 26. Januar diskutieren.

Plakat für die Veranstaltung hier

Lese-Tipp: Das letzte Kapitel des amerikanischen Wahlkampfes

Anlässlich der Ereignisse in Washington stellt die Zeitschrift Gegenstandpunkt die beiden Schlusskapitel ihrer US-Wahlkampfchronik aus dem aktuellen GegenStandpunkt 4-20 frei zur Verfügung:

IX. Das Finale: Präsidiale Siegesgewissheit bis an die Schmerzgrenze des demokratischen Systems

Je näher der Wahltermin kommt, umso mehr Siegesgewissheit strahlt der Präsident aus. Nachdem er das bereits seit vier Jahren tut, braucht es und bietet er in dieser demokratischen Disziplin deutlich mehr, als was der in Wahlkämpfen erfahrene Bürger so kennt. Trump applaudiert nicht nur der eigenen Vorfreude auf seine zweite Amtszeit und den eigenen Fans, die sich – wie es engagierte Wähler allemal tun – von der Aussicht betören lassen, mit ihrem Votum am Ende wieder auf der Siegerseite zu stehen, mit der sie in ihrem Alltag oft genug so verzweifelt wenig zu tun haben. Der Präsident trumpft auf mit einer vorgezogenen Absage an jedes andere Wahlergebnis als seinen Sieg: Er provoziert Fragen danach, was er im Fall einer Niederlage zu tun gedenke, ob er einen eventuellen Erfolg des verachteten Sleepy Joe anerkennen würde – um klarzustellen, dass ein problemloser Abgang von ihm nicht zu haben sei, weil ein derartiges Resultat erstens gar nicht und zweitens schon gar nicht rechtmäßig zustande kommen könne. Seine Siegesgewissheit nimmt allen Ernstes die Form der Ankündigung einer bereits feststehenden Tatsache an.

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